Hey Summer

„Sach ma Petrus – jeht et noch?“

Ganz ehrlich Leute, was ist denn des? Drei Tage unfassbare Mengen Dauerregen! Was soll denn des?

Kann des nicht einfachmal normal sein? Einfach mal ein Gewitter und dann wieder normaler Sommer? Keine 40 Grad, sondern normal? Des ist doch nicht zum Aushalten. Aber gut, das Wetter können wir ja Gott sei Dank nicht ändern. Was wir aber ändern können ist des Jammern und der Umgang mit diesen Eskapaden unseres heiligen Petrus.

Verrückte Zeiten

Einen verregneten Sonntag gab es ja schon öfter im Jahr – irgendwie hat des ja auch was für sich! Schließlich gibt es keinen Grund irgendwo an einen überfüllten See zu hetzen, sich im Biergarten mit Freunden sinnlos volllaufen zu lassen oder gar die Gipfel dieser Welt zu erklimmen. Die A8 hat an einem solchen Tag endlich mal Zeit durch zu schnaufen und die Couch hat endlich auch wieder eine Daseinsberechtigung. Einfach mal chillen und nichts tun. Das kann so unfassbar gut tun.

Zugegeben, wenn man am 2. August das Bedürfnis hat, den Holzofen anzufeuern, die Wollsocken aus dem Schrank holt und statt einem leichten kühlen Sommerwein lieber einen Glühwein aufwärmt, dann ist es vielleicht nicht unbedingt das, was man sich erträumt hat, aber nett werden kann das auch.

Und grade, als ich mich durch das – mit Verlaub – unbeschreiblich schlechte Fernsehprogramm zappe, kommt ein Anruf. Was ich denn heute mach und ob wir uns nicht auf ein Glas Wein treffen wollen, weil der Tag ja eh „beim Deifi“ is und genaugenommen die einzige echte Antwort auf alle gestellten Fragen „!WEIN!“ sein kann!

Ich überlege kurz, schließlich war ich bis grade noch der Meinung, dass so ein Regentag prädestiniert ist dafür, sich ebenen genau nicht „zu zuschütten“ – aber am Ende gewinnt dann doch die Geselligkeit und die Tatsache – dass in diesem Jahr kein Alkohol auch keine Lösung ist!

Ich schwing mich also drei Straßen weiter, auf eine andere Couch – zu einem Glas Lieblingsweißwein.

Heino, Kamin und die Gedanken im Bikini

Hand aufs Herz – wann habt ihr das letzte Mal den Schallplattenspieler angeschmissen?

Respektive: wer von weiß überhaupt noch, dass es so was gibt, geschweige denn wie man es bedient?

Ich meine so ein echtes Teil mit Nadel, großen schwarzen Platten und dem richtig echten Schracheln genau an der Stelle, wo man den Text eh grad nicht weiß? Dafür braucht es einfach so ein verrücktes Jahr wie dieses.

August. 10 Grad und Dauerregen. Kein normaler Mensch käme sonst und unter anderen Umständen jemals auf die Idee zu dieser Jahreszeit den Holzofen anzuschmeißen.

 

Aber im Jahr 2020 ist alles möglich – und weil es noch nicht langt mit dem Wahnsinn: ist uns irgendwie die erste Heino Platte in die Hände gekommen. Die erste (und vermutlich einzige,) auf der sein Konterfei ohne Sonnenbrille zu sehen ist.

Warum ich Euch des schreibe? Ganz einfach: wenn man das erzählt glaubt einem des niemand!

Aber hey, in einem Jahr, in dem man nur komplett verhüllt mit Maske in eine Bank gehen darf, in dem Abstand der neue Anstand ist und dem man sich mit dem Ellbogen begrüßt, in den man vorher gerotzt hat, in dem Jahr darf man auch mit Heino, Kamin und Wollsocken den August verbringen!

Selbst die schönste Heino Platte ist irgendwann aus und man sucht sich aus der Sammlung irgendwas „mainstreamigeres“ raus, findet etwas, was sich anfühlt wie eine laue Sommernacht, Sand unter den Füßen und einem Bikini…

und irgendwann muss der Petrus die Schleusen ja mal wieder zu machen! Und Frau Holle lässt hoffentlich noch etwas auf sich warten und dann können wir den Summer dahoam wieder genießen – im Bikini am See und einem kühlen Sauvignon in der Hand – schließlich haben wir alle das irgendwie auch verdient.

Und ganz ehrlich, wenn ich schon mal nicht die schönste Zeit des Jahres in einem der schönsten Bierzelte des Landes verbringen muss, dann würde ich gerne den Bikini rausziehen und nicht das Dirndl gegen den Skianzug tauschen…

Übrigens: wo wir grade beim Bierzelt sind. Ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie mir ganz tief im Inneren der Bayerische Defiliermarsch fehlt. Ich meine nicht so richtig, nicht so, dass ich ihn mir als Klingelton aufs Handy lade. Aber ein bisschen schon. Diese Gänsehaut, die einen unweigerlich überkommt, wenn man die Blaskappelle die ersten Takte spielt, die Gäste es nicht erwarten können, die erste Maß in der Hand zu halten und die Paula – die es kaum erwarten kann, die erste Maß o zum dringa! Ja! Es fehlt mir. Mein Bierzelt! Die schena Menschen im Biergwand! Die Schlitten voller Hendl und des Gefühl in der Schweinebratensoße zu baden…

 

Häshtäg: I got my toes in the water, ass in the sand – Glühwürmchen kann man nicht suchen, die finden einen – des Jahr in dem wir 35 wurden!

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