Regelmäßig im Bierzelt

 

noch 40 Tage – und der Rest von Heute!

Volksfest-Tagebuch Dachau 2019 – der Countdown zur Wiesn.

Heute: Sonntag, und täglich grüßt das Murmeltier

Es gibt so Sachen im Bierzelt, die gehören dazu. Die passieren immer wieder. Die sind Gesetz. Das ist immer so. In jedem Bierzelt. Egal, wo des Bierzelt steht. Egal, welches Bier ausgeschenkt wird.

Solche Regelmäßigkeiten gibt’s natürlich auch in Dachau. Dazu gehört zum Beispiel das in Dachau regelmäßig unendlich viel gegessen wird. Bei uns Bedienungen wird Dachau auch gerne mal „Fress-Fest“ genannt. Und ja. Wir mögen das. Wir freuen uns, dass Dachau so viel Essen kann. Aber ganz ehrlich: warum habt ihr denn um Himmelswillen so einen Scheiß-Stress dabei? Also ich meine, warum muss des Essen schon am Tisch stehen, bevor ihr sitzt? Des ist doch Wahnsinn. Da kommt ihr ins Zelt und während ihr Euch noch hinsetzt, bestellt ihr erst Essen, dann Bier und das ganze ohne Bitte und Danke. Wo bleibt denn da die Gemütlichkeit? Diese Bayerische Bierzeltgemütlichkeit. Regelmäßig kommt so ein Depp daher – der voll im Stress ist.

Regelmäßige Gäste

Eine Dachauer Regelmäßigkeit ist auch: dass man immer die gleichen tollen Gäste hat. Jedes Jahr aufs Neue ist es ein riesiges Hallo und Servus. Und des ist so schön. Da laufen die Gäste eine große Runde durchs Zelt, um rauszufinden, wo ihre Lieblingsbedienung ihren Service hat. Wir Bedienungen wandern ja durchs Zelt. Heißt, wir bedienen jeden Tag wo anderes. Das ist bei allen Bedienungen so.

Regelmäßige FFW

Unsere Dachauer Regelmäßigkeit ist seit geraumer Zeit die Freiwillige Feuerwehr aus Dachau. Ja. Die gehört zu unserem Volksfest wie der Schaum aufs Bier und die Brezn zum Hendl. Die Feuerwehrler kommen auch ganz brav immer bei uns vorbei. Auf eine Reparatur-Maß, auf eine Zwischendurch-Schaumige, auf ein Grundlagen-Hendl oder halt einfach nur auf einen Ratsch. Und des ist immer besonders lustig. Da erzählen wir so ganz frei von der Leber weg, was so in den letzten Stunden seit ihrem letzten Besuch bei uns passiert ist – und zack. Haben die des übernommen. Die nennen sich dann Avocado. Zahlen genüsslich mit Hendlmarken, sagen das aber erst, wennst vorher schon alles zam gerechnet hast oder bestellen a Schaumige von Schänke 4. Weils die nicht gibt bei uns im Zelt. Also die Schänke 4. Die Schaumige natürlich schon. Ach ja – und die weisen mich im Übrigen auch freundlich darauf hin, dass „Einstuhlen in Dachau“ (der Beitragstitel vor ein paar Tagen) für Nicht-Bedienungen eher seltsam klingt: „Sog a moi, wia is denn des? Scheißt da a jeder moi ins Zelt?“ Jaaaa, guad. So hab ich den Titel noch nie gelesen…

Regelmäßig Weißbier

Dann gibt’s da noch die regelmäßigen Besuche beim Weißbier. Also, wenn wir das Weißbier besuchen. Weils halt gar so gut schmeckt. So ein kühles frisches Franziskaner – He, Zeichenzähler, ned nervös werden. Die Paula trinkt nur Bleifrei. Jaaaa, wirklich. Gehst mal mit? Wenn nachmittags nicht so viel los ist, dann machen auch die Bedienungen mal Pause und dann trifft man sich eben im Weißbiergarten. Oder im Hopf-Garten oder wo auch immer. Jedenfalls mit einem Weißbier in der Hand. Aber klar. Einer ist immer im Service. In Dachau ist es meistens EINE.

Regelmäßig gemütlich

Zur Dachauer Regel gehört aber auch, dass es unter der Woche nicht so brechend voll ist im Festzelt. Das man sicher noch einen Platz bekommt, wenn man am Abend zum Essen kommt. Das man spontan einen Volksfestbesuch planen kann. Mit Freunden, ganz gemütlich auf einen Schweinsbraten. Oder ein Hendl. Auf zwei, drei Maß. Des is schee. Allerdings ist es auch in Dachau Regelmäßig richtig voll. Am Wochenende und am Tag vor dem Feiertag. Diejenigen, die das wissen, die kommen dann schon am Nachmittag, „sichern“ einen Tisch und sitzen dann da und spielen Karten, essen bisschen was und warten bis es Abend wird. Wenn gleich das „geplant“ werden muss, von den Gästen, dann ist des trotzdem irgendwie gemütlich.

Regelmäßig Gaudi

Und regelmäßig haben wir Bedienungen auch immer eine Riesen-Gaudi! Mit unseren Gästen. Mit unserem Wirt. Mit unseren Kollegen. Der Großteil unserer Gäste (und bei Großteil spreche ich von 90% – also wirklich die meisten) kommen mit guter Laune ins Bierzelt. Freuen sich richtig, dass endlich Volksfest ist. Freuen sich richtig über die erste Maß. Wenn so eine grundlegende gute Stimmung besteht wird natürlich auch viel Schmarrn geredet. Viel gelacht und gegackert. Es wird getanzt und zusammen gesungen. Des sind die Abende, an denen des Arbeiten im Bierzelt einfach so richtig viel Spaß macht. Weil es nicht nur knechten und rennen ist. Sondern weil es ein bisschen ruhiger ist. Gemütlicher und entspannter. Dann tanzt der Zeichenzähler mit der Bedienung und der Schanki mit den AfG´s.

Is des schee, so a Sonntag im Bierzelt. Gemütlich. Entspannt. Bayerisch.

 

Notiz: manchmal reicht ein bisschen mehr – manchmal braucht es weniger – manchmal ist es einfach schön.

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