Schmierfinken
Heute hatte ich während dem Kaffee mal Zeit ein bisschen Zeitung zu lesen – was die Welt zu über unsere Wiesn schreibt. Und siehe da: es san lauter Schmierfinken am Werk. Klar, die Wiesn bietet an allen möglichen Ecken schmutzige Wäsche an. Aber manchmal gehen diese Schmierfinken einfach zu weit. (Zugegeben, das ist nicht nur bei der Wiesn der Fall, aber jetzt fällts mir halt grad mal wieder auf) Aber von vorne:
Bier-Panne
Die Abendzeitung titelt: „Bier-Panne in der Ratsbox“! Dazu ein Bild mit vier Jever Falschen. Im Text heißt es dann, dass vermutet wird, dass das Bier mit Jever alkoholfrei gepanscht wird. Die vier Jever Flaschen stehen hinter Speisekarten versteckt auf einem so genannten „Service-Tisch“ irgendeine Ablagefläche von der Größe einer Din A3 Sammelmappe, auf der die Bedienungen mal eben schnell was abstellen können, weil sie eine freie Hand brauchen. Oder wo Bedienungen eben auch eine Getränkeflasche abstellen können. Weil in den sowieso engen Bierzelten nicht mal für alle Gäste genügend Platz ist, ist für Bedienungen noch weniger Platz. Ich weiß nicht, ob ich Euch was neues erzähle, aber ein Bierzelt ist weder unterkellert, noch hat es einen Dachboden, um etwas wie einen Spint oder eine Garderobe für das Personal unterzubringen. Es gibt auch keinen großzügigen Personalraum mit Kühlschrank und Sitzgelegenheiten für die Kellner oder sonst irgendwas in der Art. Jede Bedienung stopft ihren kleinen Rucksack irgendwo in ihrem Servicebereich in eine kleine Nische. Und auf dem eben beschriebenen Servicetisch steht dann eben ein Getränk.
Personalgetränke
Der Schmierfink von der Abendzeitung meint jetzt, dass die Bedienungen das Jever ins gute Wiesnbier mischen. „He Oida, brennt dir da Kittl oda wos?“ Warum sollte eine Bedinung das tun??? Ich meine: vier Falschen geben zwei Maß Bier. Ok, im allerbesten Fall 30 Euro – aber eben auch die Gefahr, dass dein Gast dir beim ersten Schluck frontal ins Gesicht schbeibt! Vielleicht ist es eher so, dass sich da eine Bedieung ein alkfreies Jever zum selber trinken hingestellt hat. Weil man nicht mal als Bedienung den ganz Tag nur Wasser saufen kann. Weil man irgendwann mal was mit Geschmack, Zucker oder Farbe braucht. Und weil bei weitem nicht alle Wirte so großzügig sind, dass du dir einfach an der Schänke ein Getränkholen darfst als Bedienung, sondern 50% bezahlen musst dafür.
Schreibts doch einfach mal über die schönen Dinge, die auf der Wiesn passieren. Über Kellner die singend und übers ganze Gesicht strahlend durchs Zelt laufen. Über gute Musik, gutes Essen und gute Laune…
Gesellschaftsfähig
Und sollte es so sein, dass im Maßkrug vom Ministerpräsidenten tatsächlich Jever Alkoholfrei drin ist, dann ist es für mich nur eins: unfassbar traurig, dass es heimlich sein muss! Das man nicht öffentlich da stehen darf uns Prost sagen darf mit einem Spezi, einem Wasser oder einer Apfelschorle. Weil keinen Alkohol trinken leider immer noch nicht gesellschaftsfähig ist!
Zu einer Kleinigkeit würde ich mich allerdings hinreißen lassen: unser Münchner Alkoholfrei schmeckt auch ganz gut, muss gar kein Jever sein – aber Pils hamma hoit ned!
Vergelt´s Gott, bis moing