Kürbis-Spätzle


Die Uhren sind umgestellt, morgens wachen wir momentan wieder bei Tageslicht auf, dafür wird es einfach früh dunkel.

Nicht so schlimm. Richtig hell wird es bei dem grauen Nebel sowieso nicht. Es ist kalt geworden draußen. Die letzten Rosenblätter in meinem Garten sind verwelkt und im Supermarkt lachen uns aus jeder Ecke Spekulatius und Lebkuchen an. Für Weihnachten ist aber definitiv noch zu früh – finde ich. Obwohl ich ein echter Weihnachtsmensch bin.

Jetzt ist aber erstmal Herbst. Und der bringt neben dem greisligen Nebel auch ganz viel großartige Sachen mit sich – zum Beispiel Kürbis.

Zugegeben – mit Halloween habe ich so gar nichts am Hut. Hätte ich nicht zwei Schulkinder würde diese Veranstaltung auch komplett an mir vorrüber gehen. Ich bin ja der Meinung, wenn ich mich absichtlich gruseln will reicht es, wenn ich morgens in die S-Bahn einsteige. Da stehen und sitzen so unglaublich viele Gestalten rum, da kann es einen schon mal gruseln.

Alternativ muss ich zugeben – zu gegebener Zeit reicht auch ein Blick in den Spiegel morgens um 6. A jeder Geist ist ein lächerlicher Scheißdreck… Aber dazu gerne ein andermal mehr.

Kürbis

Unsere Ausbeute an selbstgezogenem Kürbis dieses Jahr

Kürbis ist ja eigentlich das Thema heute – und den braucht man gar nicht nur, um daraus Laternen zu schnitzen, sondern der schmeckt auch ganz wunderbar. Übrigens nicht nur als Suppe. Meine persönliches „Herbst-Gedicht“ sind meine selbstgemachten „Kürbis-Spätzle“ ob mit Pesto und Parmesan oder als Beilage zu einem Braten – die kleinen Knöpfle sind nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern sehen auch noch toll aus. Wenn man einen kräftig orangen Hokkaido verwendet, dann bekommt man herrlich leuchtend-orange-gelbe Spätzle. Außer man verwendet Roggen-Mehl, dann ist die Farbe nicht ganz so krachad… schmeck dafür etwas feiner!

Und alle die jetzt aufhören wollen zu lesen, weil sie der Meinung sind, Spätzle selbst machen wäre zu viel Arbeit, denen sei an dieser Stelle gesagt:

des is a Schmarrn! Mit dem richtigen Werkzeug und ein bisschen Mut sind die ganz schnell gemacht und die Arbeit lohnt sich sowas von – weil kein Convenience-Produkt der Welt kann mit selbst gemachten Spätzlen mithalten.

Also los, wir machen es zusammen!

Hier die Zutatenliste:

500gr. Kürbisfleisch

500gr. Mehl

50ml Sprudelwasser

1 El Salz

100ml Gemüsebrühe (am besten selbstgemacht)

5 Eier

Parmesan

Olivenöl

Ein kleiner Tipp am Rande für alle die, die etwas ländlicher wohnen, schaut doch mal beim Bauern um die Ecke vorbei. Hühnereier vom Bauernhof schmecken um Welten besser als das Zeug aus dem Supermarkt. Und den Hühnern geht es auch viel besser! Die Produkte sind nicht so stark mit Medikamenten belastet  und wir tun unserer Gesundheit was Gutes. Und wenn ihr Glück habt, gibt’s den Kürbis auch gleich noch ab Hof!

Jetzt aber ab in die Küche und Spätzle machen:

Den Kürbis Aufschneiden, entkernen und wenn nötig schälen. Bei Hokkaido nicht notwendig, bei anderen Sorten manchmal schon.

Dann in Spalten schneiden und in einer Reine bei 180 Grad Ober/Unterhitze für ca. 30 Minuten in den Backofen. Ich gebe noch ca. 100ml Gemüsebrühe mit in die Reine, dass ist aber Geschmackssache. Der Kürbis gart dann feiner durch.

Nach ca. 30 Minuten ist der Kürbis dann schön weich und kann gut püriert werden. Zum pürieren lasst ihr den Kürbis ein paar Minuten auskühlen. Währenddessen gebt ihr das Mehl, das Salz und die Eier in die Küchenmaschine und vermengt alles miteinander. Dann das Kürbispüree unterrühren. Achtung: es sollte nicht mehr heiß sein, da die Eier sonst stocken könnten!

Die Masse gute 5 Minuten rühren, bis es ein glatter Teig ist. Jetzt stellt sich auch raus, ob die Konsistenz passt: wenn ihr Bauerhof-Eier verwendet habt, könnte es sein, dass er etwas flüssig geworden ist, dann gebt behutsam noch ein wenig Mehl dazu – sollte der Teig zu fest sein (das passiert mir meistens) dann lockert ihn mit einem Schluck Sprudelwasser auf!

Variante: ich mag es gerne würzig und mediterran, daher gebe ich jetzt noch ca. 150gr. feingehobelten Parmesan in die Masse. Allerdings: als wenn man die Spätzle als Beilage zu einem Braten haben möchte, ist diese Variante etwas „mächtig“.

Während der Teig ruht könnt ihr jetzt in einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen. Salz gebt ihr erst dazu, wenn das Wasser kocht.

Und dann geht’s auch schon los:

stellt euch ein großes Sieb, eine große Schüssel, eine Schaumkelle und natürlich den Spätzlehobel bereit. Mein Favorit ist die runde Spätzle Reibe, weil sie den ganzen Topf abdeckt und am wenigstens Sauerei macht. Aber auch der Hobel mit dem Aufsatz hat seine Vorteile – durch den Aufsatz kann man den Teig ziemlich einfach verteilen. Witzigerweise habe ich heute den von Tupperware ausprobiert – ihr wisst schon Geeschenkt und so – und der tut es auch echt gut, aber des Plastik mag ich halt nicht!

Aber egal welche Reibe ihr verwendet: ihr müsst zügig arbeiten. Je schneller ihr den Teig durch die Löcher drückt, desto kleiner werden die Spätzle, je langsamer, desto größer!

Wenn die Spätzle oben schwimmen sind sie fertig, das dauert, je nach Größe, ca. 2-3 Minuten. Schöpft die Spätzle ab und gebt sie in das Sieb. Kurz mit kaltem Wasser abschrecken und dann in die Schüssel geben.

Wenn ihr die Spätzle als Beilage verwenden wollt, könnt ihr sie kurz in der Pfanne mit etwas Butter schwenken und dann servieren.

Als Hauptgericht:

Ich gebe die fertigen Spätzle ebenfalls in die Pfanne, brate sie mit etwas Butter kurz an und gebe dann frisches Petersilien-Pesto und etwas gehobelten Parmesan sowie ein paar gehackte Pinienkerne dazu. Farblich und natürlich geschmacklich eine Sensation.

Wer es etwas „herbstlicher“ mag: gebt beim Anrichten der Teller etwas Kürbiskernöl dazu und ersetzt die Pinienkerne durch gehackte Kürbiskerne!

Und? Ging ganz einfach, oder?

Zum Schluss noch ein kleiner LIFEHACK – Fertig gekochte Spätzle kann man wunderbar einfrieren! Dann muss man sich die Arbeit nur einmal in größerer Menge machen und hat den ganzen Herbst über eine köstliche Beilage. Oder ein vegetarisches Hauptgericht – oder halt schnell was zu Essen – das ist bei mir so…

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachkochen und einen herrlichen Herbstabend und natürlich „Bon Appetit“ – lasst´s euch schmecken!

 

Häschtäg: Kürbis is zum Essen da – Halloween findet im Spiegel statt – Kochen macht glücklich

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