Solero-Marmelade

Marmelade selber machen

Solero Marmelade – fast – ohne Zucker

Könnt ihr euch erinnern? Damals als wir am See gesessen sind und uns am Kiosk ein Solero-Eis geholt haben? Mit unserer ersten großen Liebe geschmust haben. Die Füße ins Wasser gehalten haben und die Sonne uns ins Gesicht gelacht hat. Damals vor vielen Jahren – als Solero-Eis noch IN war.

Zugegeben: ich habe für einen ziemlich langen Zeitraum total vergessen, dass es Solero-Eis gab. Zum einen natürlich, weil ich der süßen Verführung von Eis aus Figur technischen Gründen abgeschworen habe, zum anderen, weil es halt auch nicht mehr IN ist. Eigentlich totaler Quatsch. Es ist heute noch genau so himmlisch guad, wia damals. Am See, mit der ersten großen Liebe…

Eis-Fan bin ich immer noch nicht. Ich mag auch keine gekaufte Marmelade, einfach weil sie mir viel zu süß ist. Nicht wegen der Kalorien, sondern weil es mir den Mund zambapt und ich außer süß gar nichts schmecke. Ist einfach nicht mein Fall.

Kein Problem, schmeißen wir eben die Hexenküche an und probieren wir uns selbst… Damit es ein Solero-Gefühl wird sollte es fruchtig-frisch sein. Exotische Früchte brauchts. Und Vanille. Vor diesem Hintergrund bietet sich Marmelade an. Den „Milch-Geschmack“ aus dem Eis – dazu kommen wir, wenn die Marmelade fertig ist!

Marmelade kochen ist kein Hexenwerk. Ich stelle Euch zwei Versionen vor: eine ganz einfache und eine etwas anspruchsvollere.

Hier die ganz einfache Variante:

500 gr. Pfirsich / Aprikose

500 gr. Maracuja

500 gr. Mango

1 Päckchen Gelierzucker 3:1

1 Vanilleschote (für noch intensiveren Vanillegeschmack: Vanillepulver zum Backen ohne Zucker)

6 Schraubgläser a 250 ml

Zubereitung:

Das Obst in mit der Vanilleschote in einen Topf geben und erwärmen. Wenn das Obst lauwarm ist, die Vanilleschote entfernen und mit dem Pürierstab alles gut durchpürieren. Je länger ihr püriert, desto feiner ist euer Aufstrich später. Wenn ihr ein feines Mus habt, gebt ihr das Päckchen Gelierzucker dazu. Die Vanilleschote kann jetzt auch wieder dazu. Dann alles aufkochen und ca. 3 Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen! Rühren bedeutet: am Boden des Topfes rühren, das Mus brennt sonst an! Nach 3 Minuten macht ihr die „Gelierprobe“: mit einem Löffel etwas Marmelade auf einen Teller geben – nach kurzer Zeit sollte die Marmelade nicht mehr fließen! Jetzt könnt ihr die Marmelade in die Schraubgläser füllen. Gläser zudrehen und auf den Kopfstellen, damit die heiße Marmelade in den Deckel fließt. Kurz stehen lassen, Gläser wieder zurück drehen und fertig ist eure feine Marmelade.

Die Früchte können frisch oder gefroren sein. Ich stehe tatsächlich auf gefrorenes Obst für Marmelade, es hat viel mehr Eigen-Geschmack und ist meist viel reifer, wie frisches Obst, insbesondere bei den oben genannten Früchten.

Gelierzucker 3:1 bedeutet: 3 Teile Obst, 1 Teil Zucker! Das ist sehr wenig Zucker und macht eine herrlich frische Marmelade, ohne den Mund zuzukleben. Mit dem fertigen Gelierzucker geht Marmelade kochen echt schnell und einfach. Allerdings hat man leider auch die ein oder anderen Zusätze für die Konservierung enthalten. Das ist vertretbar – bei dem zweiten Rezept seht ihr aber, dass es auch anders geht! Und ganz ehrlich: meine Marmelade hat nur selten den Weg bis in den Keller geschafft, meistens haben die „Schleckermäuler“ die Marmelade schon verputzt, bevor ich sie lagern konnte!

Die Schraubgläser müssen ganz sauber – am besten kurz sterilisiert – sein. Frisch aus der Spülmaschine gebe ich kochendes Wasser in die Gläser. Das reicht eigentlich. Wer es noch „besser“ machen will, stellt die Gläser für 20 Minuten in den Backofen bei 100 Grad. Natürlich kann man sie auch im Topf auskochen. Das mache ich, bei Gläsern die ich „neu“ habe.

Jetzt noch die Variante ohne Konservierungsstoffe und fast ohne Zucker:

Zutaten

500 gr. Pfirsich / Aprikose

500 gr. Maracuja

500 gr. Mango

1 Päckchen Vanillezucker

4 TL Vanille Sirup

1 Zitrone, den Saft davon

30 – 35 g Apfelpektin

 

Zubereitung

Das Obst mit dem Zitronensaft, dem Vanillezucker und dem Sirup in einen Topf geben und 30-35 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dabei immer wieder umrühren und den entstehenden Schaum mit einer Schaumkelle oder einem Löffel abschöpfen. Nun mit einem Pürierstab zu einer feinen Marmelade pürieren. Ihr könnt jetzt probieren, ob ihr gegebenenfalls noch etwas mehr Sirup braucht! Ich habe die Minimale Menge angegeben. Aber schmecken soll es euch ja auch. Es ist auch mit einem zusätzlichen Löffel Sirup noch viel weniger Zucker wie bei gekaufter Marmelade.

Das Pektin in einer kleinen Schüssel 2 EL des Muses vermischen. Unter ständigem Rühren langsam in die Obstmasse geben – nicht alles auf einmal und nicht zu schnell gibt’s Klumpen

Die Marmelade nun noch einmal aufkochen und 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Nach 5 Minuten die „Gelierprobe“ (wie oben beschrieben) machen. Die Marmelade in sterilisierte Gläser füllen und fest verschließen. Die Marmelade wird noch fester sobald sie abkühlt und zieht nochmal an sobald sie im Kühlschrank steht.

Haltbarkeit: Da die Zuckermenge reduziert ist und keine Konservierungsstoffe enthalten sind, kann es sein, dass die Marmelade nicht ganz so haltbar ist, wie eine mit mehr Zucker (Zucker konserviert) oder mit Zusätzen zur Konservierung. Wie gesagt: meine Marmelade hat es nur selten bis in Keller geschafft! Bevor sie schlecht werden konnte, wurde sie verputzt. Außerdem lagere ich angebrochenen Gläser immer im Kühlschrank, weil…

 

… das Solero-Eis-Gefühl ist erst ganz perfekt, wenn man mit der Marmelade ein kleines Experiment macht: nicht auf´s Brot schmieren, sondern in eine Schüssel Lieblings-Joghurt einrühren! Schön kalt aus dem Kühlschrank fehlt jetzt eigentlich nur des Holzstäbchen, auf dem man verlegen rum beißt, während man auf die Frage der Fragen wartet: willst du mit mir gehen? Damals, am See, mit der ersten großen Liebe!

In Erinnerungen schwelgen. Tut bei den seltsamen Tagen echt gut! Genießt eure Zeit. Genießt den Frühling. Lasst euch die Marmelade schmecken und verschwendet mal kurz einen Gedanken an die „guade oide Zeit“ – zaubert gleich ein Lächeln auf´s Gesicht.

 

Häschtäg: Kannst dich noch erinnern? – Mir bringst a Solero mit – Grüße nach Köln – Frühling werd´s

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