Händewaschen ist wieder „IN“, Flüssigseife kann man in wenigen Schritten selbst herstellen und die hat gleich mehrere Vorteile…
Händewaschen gehört endlich wieder zum Tagesablauf.
Endlich wieder? Ja! Irgendwie habe ich das Gefühl, das diese Normalität in den letzten Jahren mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist. Warum? Des weiß ich auch nicht so genau. Aber erinnert ihr euch an früher? Da haben die Oma und die Mama dauernd gesagt: „Geh Hände waschen, dann gibt’s Essen!“ oder „Geh Händewaschen, du bist grad von draußen reingekommen.“ Sogar in der Schule sind wir nach der Pause zum Händewaschen aufgefordert worden. Irgendwie hat sich das alles so verinnerlicht, dass man es bald selbstständig getan hat. Wenn ich heute meine Tochter frage, wie das in der Schule ist, dann bekomme ich als Antwort: „Mama, ich bin froh, wenn ich in der Schule nicht ins Bad muss, das ist so eklig da. Und Seife haben wir gar keine, weil die Jungs damit immer alles einschmieren…“ Da blieb mir fast die Spucke weg.
Irgendwann war ich mal in der Schule und hab es mir angeschaut – schön ist das nicht in den Räumen. Und tatsächlich gibt’s weder Seife noch Handtücher.
Na und, die Erwachsenen, die waschen sich auch nicht mehr die Hände. Warum auch immer. Ich vermute aus Zeitmangel… weil wer hat heute schon Zeit für so sinnlose Beschäftigung wie Händewaschen. Da muss schon eine Pandemie über unser Land fegen, dass uns wieder einfällt, dass Händewaschen eigentlich eine äußerst sinnvolle Zeitverschwendung ist… Wenn man die Regale in den Drogeriemärkten angeschaut hat, haben es wohl auch alle verstanden – die reichgefüllten Regale waren leer! Von Kernseife bis Arztseife, von Sagrotan bis Nivea. Fest und flüssig. Seife wird wieder gekauft. Welch wunderbarer Nebeneffekt dieser seltsamen Zeit.
Nach zwei Wochen „übertriebenen“ Händewaschens – ich glaub ich hab echt ein bisschen übertrieben – hatte ich dann keine Haut mehr an den Händen, sondern eher sowas wie Schmirgelpapier. Weil ich ja eincremen auch so gar nicht mag. Also waschen, abtrocknen, weitermachen.
Aus Ermangelung an Beschäftigung habe ich mich dann mal mit Seife und vor allem Flüssigseife auseinandergesetzt.
Was ist da eigentlich drin und wie funktioniert des eigentlich. Hier meine sämtlichen Erkenntnisse aufzuführen, würde den Rahmen jetzt sprengen, aber so viel sei gesagt: die ganz normale Seife aus dem Drogeriemarkt ist voll mit „Ersatz“ und künstlichem Zusatz. Weiterhin ist einfach irgendwie wenig drin, im Verhältnis zu der Menge, die man benötigt. Dafür fällt aber echt viel Plastik an – Verpackung meine ich. Das fällt einem dann natürlich besonders auf – wenn alle Mann daheim sind.
Lange Rede kurzer Sinn: ich habe mich ans Werk gemacht und selbst flüssige Seife zum Händewaschen hergestellt. Was soll ich Euch sagen? Sie ist wunderbar! Viel ergiebiger. Viel „echter“ und überhaupt einfach großartig! Der Plastikberg ist auch erheblich kleiner geworden. Mein super leichtes und einfaches Rezept will ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Des ist sozusagen „Seifenküche für Anfänger“ und es mach so viel Spaß!
Hier kommt also mein Rezept.
Ich habe euch alle Produkte, die ich verwende, verlinkt. Einfach draufklicken und schon könnt ihr die in den diversen Shops bestellen.
Für eine geschmeidige und cremige Flüssigseife benötigt ihr:
120 gr. Coco Glucosid
150 gr. Destilliertes Wasser (ich mache des selbst: Wasserkochen und durch einen Kaffeefilter gießen, dann abkühlen lassen)
1,5 Tl Zitronensäure
80 gr. Mandelöl
20 Tropfen Biokons
15 Tropfen ätherisches Öl
1 Tl. Xanthan
Es sollten alle Zutaten Zimmertemperatur haben. Alle Bestandteile in ein Plastikgefäß geben, erst die flüssigen dann die festen. Dann wird alles vorsichtig und langsam mit dem Mixer auf kleinster Stufe vermengt. Wichtig ist: langsam und kleinste Stufe – sonst gibt’s eine Schaumexplosion. Lieber etwas länger mixen! Die einzelnen Teile sollten gut vermengt sein. Wenn eine homogene Masse entstanden ist, dann könnt ihr die fertige Seife in gereinigte Drückflaschen geben. Durch das Biokons ist die Seife ca. 3 Monate haltbar.
Solltet ihr durchsichtige Flaschen haben könnt ihr die Seife natürlich euren Badfarben anpassen. Besonders gut eignet sich hierfür die flüssige Seifenfarbe. Einfach ein paar Tropfen in Eure Seife einrühren und ihr erhaltet eure Lieblingsfarbe – oder die der Kinder, damit das Händewaschen noch mehr Spaß macht.
Ähnlich verhält es sich natürlich auch mit den ätherischen Ölen! Ich finde weniger ist oft mehr! Eukalyptus, Rosmarin und Pfefferminze im Verhältnis 1:1:1 ist mein Lieblingsduft! Frisch und rein und nicht aufdringlich.
Ich wünsch Euch jetzt viel Spaß beim „Seifen“ und natürlich beim Händewaschen! Lasst mich doch wissen, ob ihr auch so begeistert seid, von der Seife.
Übrigens: wer keine Lust hat, sich selbst alles anzuschaffen und Seife herzustellen – ihr könnt eure Lieblingsseife auch bei mir bestellen. Schreibt mir gerne Eure Wünsche.