Mein München

Solang da oide Bäda, am Petersbergerl steht, soland die grüne Isar durch Münchner Stadterl geht, so lang da drunt am Platzerl noch steht des Hofbräuhaus, so lang stirbt die Gemütlichkeit in München niemals aus!

Daheim

Ich bin ein Münchner Kindl. Aus tiefem Herzen und mit ganzer Seele. Ich bin Rechts der Isar auf die Welt gekommen und war mit 9 Monaten das erste Mal auf der Wiesn. Ich hab eine rote Lederhosn gehabt und ich hab Dirndl gehasst – lange Zeit. Ich bin in der Stadt großgeworden. In Berg am Laim. Ich frühstücke heute noch Weißwurst und ein kühles Weißbier zaubert mir immer ein Lächeln ins Gesicht. Trotzdem ist der Augustiner mein liebstes Bier. Oben am Oiden Bäda fühl ich mich sau wohl. Unten am Vikutalienmarkt kann ich stundenlang im Biergarten sitzen und draußen auf der Wiesn geht mir das Herz auf. Aber: auch ich habe einen Schönheitsfehler. Einen wunderbaren, gut erträglichen und herzlichen Schönheitsfehler. Um den ich oftmals so sehr dankbar bin! Ich bin nämlich zur Hälfte Rheinländer! Und darauf bin ich ungefähr so stolz, wie auf meinen Münchner Pass.

Geschichtsunterricht

Es war damals in der 9. Klasse. Die fand ich so spannend, dass ich sie gleich zwei Mal gemacht habe. Beim ersten Mal war ich stinkfaul und schwer pubertär. Beim zweiten Mal habe ich endlich verstanden um was es eigentlich geht! Und: beim zweiten Mal hatte ich eine Geschichtslehrerin, die verstanden hat, wie man Geschichte vermittelt. Mei Frau Breindl – DANKE! (ich muss an dieser Stelle den Namen nicht ändern, das hat sie selbst gemacht – übrigens nicht wegen mir)

Jedenfalls hatte wir damals im Geschichtsunterricht die Aufgabe, eine Schnitzeljagt über die Ludwigstraße zu machen. In Gruppen versteht sich. Wie ich es gehasst habe. Egal. Ab nach München, Odeonsplatz, U5, Feldherrnhalle. Hier bin ich daheim. Mei tut des gut. Während die anderen Ausschau gehalten haben, wo sie sich zum rauchen am besten verstecken können, hab ich den Ludwig in seiner Kutsche fahren sehen. Seine Hoheit der König von Bayern aus dem Hause der Wittelsbacher schüttelt mit einem Lächeln auf den Lippen noch immer den Kopf – soeben wurde Münchner Stadtgeschichte geschrieben und einer der heute noch beliebtesten Münchner Sätze hat seinen Ursprung gefunden: „Wer ko, der ko“

Entscheidungen

„Mama, ich werde Stadtführerin in München!“ war der erste Satz als ich vom Klassenausflug wieder daheim war. „Freilich – und von was mogst du Leben?“ war die Antwort von meiner Mama. Nicht weil sie böse ist, sondern weil sie Wage ist. Die MÜSSEN alles von beiden Seiten sehen. Die können nicht anders. Aber mein Plan stand fest! Komme was wolle – und es kam – und ich wollte trotzdem. Was in den 20 Jahren zwischen „Mama ich will“ und „Mama ich hab die Prüfung bestanden“ passiert ist, erzähle ich euch gerne ein andermal. Das würde hier den Rahmen sprengen, nur so viel: ich zog weit weg von München (650 km) und ich kam ganz schnell wieder zurück! Mit Abi in der Tasche. Danach hat es trotzdem noch ewig gedauert! Aber jetzt – jetzt bin ich Stadtführerin in München. Und nein, ich kann nicht davon leben. Und nein, ich kann meine Kinder nicht davon ernähren. Und ja, die Mama hat recht gehabt

Mein München

Ich kann nicht davon leben. In diesem Jahr… – ach lassen wir des!

Aber ich sag Euch eins – jedes einzelne Mal, wenn ich Gäste durch meine Stadt führe, dann klopft mein Herz ein bisschen schneller und meine Knie werden immer noch weich, wenn ich unter dem alten Rathausturm stehe. Nicht vor Aufregung. Sondern weil ich es wirklich von Herzen gerne mache! Erzählen, wie München entstanden ist, die alten Geschichten, die faszinierenden Sagen, die gruseligen Erzählungen – all das was München ausmacht. Weil München für mich die schönste Stadt der Welt ist. Was gar nicht heißt, dass es sonst keine schönen Städte oder Orte gibt. Ganz im Gegenteil. Aber in München bin ich daheim. Ich habe es drei Jahre lang versucht, wo anders daheim zu sein, aber des geht nicht. Ich kann gut in Urlaub fahren, aber ich muss dann wieder heim. Dann muss ich auf den Oiden Bäda kraxeln, die Berge und den Mercedes-Turm sehen. Auf den Englischen Garten blicken und die vielen kleinen verschachtelten Gassen und Straßen und Dächer rund um den Rindermarkt bewundern. Dann muss ich um 11 Uhr am Marienplatz stehen und das Glockenspiel anschauen. Dann muss sehnsüchtig darauf warten, dass es im Biergarten am Viktualienmarkt endlich wieder heißt: „Heute im Ausschank: Augustiner“

Was man alles nicht sieht

Hand auf´s Herz, habt ihr schon mal eine Stadtführung in eurer eigenen Stadt gemacht? Also völlig egal, wo ihr daheim seid. Seid ihr schon mal mit dem Stadtführer durch eure Stadt gelaufen? Wenn man Fremd ist irgendwo, dann macht man das mehr oder weniger fast wie selbstverständlich. Aber daheim? Da kennt man doch alles. Da gibt’s nix neues.

Ich sag Euch es gibt Neues. Wenn gleich ich teile der Münchner Stadtgeschichte noch aus der Grundschulzeit weiß: ich habe so unglaublich viel über meine Lieblingsstadt gelernt. Ecken gesehen, die mir vorher nicht mal aufgefallen sind, obwohl ich unzählige Male dran vorbeigelaufen bin. Geschichten gehört, die ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte – schließlich hat meine Stadt keine dunklen Seiten! Und ich habe meine Stadt ganz neu kennen und lieben gelernt. Zu Letzt: ich verstehe München und die Münchner heute viel besser – also nein, heute natürlich nicht – aber grundsätzlich!

Du fehlst mir

München du fehlst mir. Du herzensgute Stadt fehlst mir. Mit deinem Trubel, deinen grantigen Bedienungen, deinen unzähligen japanischen Touristen, deinen vollen U-Bahnen (die gibt’s zwar, aber ich fahr ja nicht in die Stadt) und mit deinem weiß-blauen Himmel. Mir fehlen die Münchner in Lederhosn und T-Shirt. Die freudigen „Mei Servus“ und „Hey Griaß di“ an jeder Ecke, wenn ich durch die Stadt laufe.

Aber Schluss jetzt mit Trübsal blasen! Es wird auch wieder besser, irgendwann! Wenn König Söder I. selbstherrlicher König in Bayern und arme Sau der Pandemie aus dem Hause der Fasnacht-Franken uns wieder rauslässt, dann wird wieder. Und dann wird’s um so schöner, weil wir dann wissen, was für ein unbandiges Glück wir eigentlich haben!!!

Und wenn´s soweit ist, dann möchte ich Euch gerne dabeihaben!

Übrigens: wenn ihr ganz ohne Adventskalender lust auf eine Stadtführung in München habt, dann könnt ihr diese gerne bei mir buchen! Meldet Euch einfach bei mir!

Dieses Gewinnspiel war eigentlich für einen anderen Tag vorgesehen, aber heute ist es genau richtig! Ich lade Euch ein, zu einer Stadtführung durch München. Vom Heinrich bis zu den Hexen, vom Kurfürst Maximilian bis zum Schäfflertanz, vom Affentürmchen bis in die Residenz.

Im Türchen vom 14. Dezember gibt´s für Euch heute 5 mal 2 Gutscheine für eine Stadtführung durch München mit mir als Guide. Irgendwann in 2021 – einen Termin werden wir schon finden. Was ihr tun müsst? Verratet mir in den Kommentaren Euren Lieblingsplatz in Eurer Lieblingsstadt! Und natürlich mit wem ihr die Stadtführung zusammen machen wollt.

Das Gewinnspiel startet jetzt und läuft bis 17.12.2020 um 14:00 Uhr. Der Gewinner wird per PN benachrichtigt. Es werden alle Kommentare auf der Facebookseite, dem Instagram Account und dem Blog in einen Lostopf geworfen. Das Gewinnspiel wird per Zufallsverfahren ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Barauszahlung. Instagram oder Facebook steht in keinerlei Verbindung zu dem Gewinnspiel. Mit der Teilnahme erklärst Du Dich bereit, nach dem neuen DSGVO Standard deine Daten zum Versand des Gewinns an mich freizugeben. Viel Glück

Häschtäg: – München is mei Stodt, de Stodt in der i Leb (Roland Hefter) – diese Stodt is mei Stodt, mittendrin im Freistodt, und jeder der moi frei hot, soit si des gem (Michi Dietmayr) – dir nocheinmal was erzählen, aus der schönsten Stadt der Welt

 

 

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