Noch 28 und der Rest von Heute
Heute: die Geister erwachen
Auf der Theresienwiese stehen schon alle Festzelte. Auch die kleinen haben Form angenommen und sind erkennbar. In den großen „Bierhallen“ wird an den Kleinigkeiten gefeilt: Beleuchtung wird montiert und die ersten Küchengeräte werden eingebaut. Die großen Tanks fürs Bier sind schon an Ort und Stelle und die Wirtsbudenstraße schaut schon fast so aus, wie wir sie alle kennen.
Der Countdown läuft – und die Telefone auch heiß
Jetzt ist die Zeit gekommen, in der die Telefone heiß laufen. Bei all den Handwerkern und Baumeistern auf der Wiesn, weil hier und da noch was verbessert werden muss. Zwischen Küchenchef und Wirt und weil die Speisekarten optimiert werden müssen. In den Wiesnbüros, weil alle noch unbedingt einen Tisch haben wollen. Bei den vielen Trachtengeschäften in und um München, für die „neue“ Wiesn braucht es schließlich noch ein „neues“ Gwand. Und bei den Bedienungen: die haben spätestens seit heute einen ganzen Haufen „bester Freunde“, die gerne ein Platzerl hätten auf der Wiesn.
Die Wiesn-Maschinerie rollt an
Die Wiesn-Maschinerie ist in vollem Gange. Die Top-Influencer des Landes präsentieren die schönsten Dirndl und Lederhosn. Jeder Kanal, der auch nur ansatzweise was mit München zu tun hat, postet einen Countdown und aus allen Ecken kommen die echten Wiesnprofis mit den „besten Oktoberfest-Tipps“. Es ist ein bisschen wie ein Loch im Boden, das sich aufgetan hat und die Geister der Wiesn in die Freiheit entlassen hat…
Die guten Geister der Wiesn
Wie in allen Hollywood-Filmen, in denen Geister das Sagen haben, ist es auch auf der Wiesn: Es gibt die guten Geister und es gibt die „falschen“ Geister.
Zu den guten Geistern der Wiesn gehören ohne Frage all jene, die über Wochen viele Stunden dafür sorgen, dass aus einer großen, flachen Wiese ein kleines Dorf entsteht: mit Polizeistelle, Krankenhaus mit Notaufnahme, meterlangen Toilettenhäusern, Festhallen, Buden, Fahrgeschäften und Standl.
All die fleißigen Hände, die aufbauen, hinlangen, schrauben, montieren, sägen und basteln, damit die Zelte – große und kleine – in vier Wochen gemütlich und sicher zum Feiern bereit sind. All jene, die mit dem Telefon am Ohr koordinieren, wann welcher Laster auf die Festwiese fährt, welcher Kran wo steht, wann abgesperrt werden muss und wo und wie weit die „Ausläufer“ der Zelte Raum einnehmen dürfen, damit später genügend Fluchtwege zur Verfügung stehen. Für den Fall der Fälle – der hoffentlich nicht eintrifft.
Die falschen Geister – und wie man sie erkennt
Jetzt wollt ihr wissen, wer die falschen Geister sind. Mei, falsche Geister findet man nicht so einfach.
Aber ein paar Hinweise habe ich schon: Wenn dir auf einschlägigen Portalen, bei Ebay oder gar bei Instagram „Tickets fürs Oktoberfest“ angeboten werden, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es mit einem falschen Geist zu tun hast!
Es gibt für die Wiesn keine Tickets. Jedes Zelt ist frei und ohne Eintritt zu besuchen. Außer es ist voll. Dann ist es voll! Dann hilft dir auch kein „Schmiergeld“ (oder Eintritt) beim Türsteher.
Was es aber gibt, sind Tischreservierungen – und die bekommst du beim Wirt. Nicht bei Ebay.
Noch mehr falsche Geister auf der Wiesn
Ich finde, es zählen noch ein paar mehr Gattungen zu den falschen Geistern:
Jene, die so furchtbar böse herziehen über die Wiesn und alles schlecht reden. Die über den Bierpreis schimpfen und über München im Allgemeinen und sich dann aber auf Einladung beim Käfer den Bauch vollschlagen und mit Goodiebags geschmückte Fotos posten.
Oder auch die, die im schicken Fummel „endlich ein Maaas“ in die Kamera halten (und nicht trinken) und ganz „Bussi-Bussi-Style“ drauf warten, einen Promi zu treffen.
Oder die, die erzählen, sie bekommen immer einen Platz und dann bitterlich weinend hinter dem Bierzelt aufs Handy starren, weil Manuel und Pierre wieder nicht ans Telefon gehen…
Das sind die falschen Geister – die tun unserer Wiesn nicht gut und sind auch nicht wichtig.
Oiso, lasst die guten Geister weiterarbeiten
Oiso dann, lassen wir die guten Geister der ersten Schicht weiterarbeiten. Die nächsten Schichten stehen schon in den Startlöchern und freuen sich drauf, ihren „guten Geist“ auf der Wiesn zu versprühen.
Sarà perché: die Guten und die Falschen – Geister brauchts – höheres Influnzeraufkommen