Koa Wiesn

Liebe Leserinnen und Leser, es tut mir leid.

Es tut mir leid, dass ich so lang nix geschrieben habe.

Aber es ist ja auch nix passiert. Also nix, über was ich hätte, mit einem zwinkern schreiben können. Vor 66 Tagen ist die Wiesn 2020 für tot erklärt worden. Mit Sicherheit nicht einfach so. Einfach gemacht, hat sich des keiner. Keinem unserer „Großkopferten“ ist diese Entscheidung leichtgefallen, davon bin ich überzeugt. Jetzt ist es aber so – und bei allem Herzschmerz und bei allem Leid – ich gehöre zu der Fraktion: des ist die richtige Entscheidung!

Nach 66 Tagen, da fängt das Leben an…

Frei nach Udo Jürgens – in der Gewissheit, dass wir keine 66 Jahre warten müssen – habe ich jetzt 66 Tage lang irgendwie getrauert. Um meine Wiesn. Aber jetzt ist es auch gut. Jetzt ist Schluss damit. Jetzt schaun wir nach vorn und machen uns die Zeit bis zur nächsten Wiesn einfach schön. Wer weiß wofür des alles gut ist. Und ganz ehrlich – die nächsten 449 Tage, die werden im Flug vergehen! Irgendwie.

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Arbeitslose Wiesnbedienung

Nichts desto trotz: ich bin bei leibe nicht die Einzige, die ohne Wiesn bläd aus da Wäsch schaut. Ganz im Gegenteil – bei mir gehts eh ganz gut. Ich find scho a Beschäftigung. Bei vielen Kolleginnen und Kollegen, Vollzeit-Bierzelt-Hendltaxis, Brezensoizern und Schiffschaukelbremsern schaut die Sache bestimmt anders aus. Weil ja nicht nur die Wiesn ausfällt, sondern restlos alles! Virus hin oder her – a riesengroßer Scheißdreck is des! (Und des muss man ganz genau so deutlich sagen!) Bloß Jammern hilft uns allen nix. Oiso raus mim Galgenhumor und rein ins Leben – wir alle haben jetzt ganz viel Zeit für Dinge, für die wir sonst nie Zeit haben.

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Samma im Summer dahoam

Zugegeben – ich würde die Zeit gerne nutzen, um eine Weltreise zu machen. Fällt logischerweise natürlich aus. A) aus Geldmangel, B) aus Reisewarnung-Dings. Ehrlicherweise ist dieses Jahr einfach gar kein Urlaub drin. (aus eben genannten Gründen) Vielleicht braucht es das aber auch gar nicht. Vielleicht ist es tatsächlich mal an der Zeit, DAHOAM zu genießen. Tatsächlich haben wir ja das große Glück, dass wir nur ganz kurz entfernt von diversen Urlaubsregionen leben – also von Orten und Regionen wo andere Leute extra anreisen müssen, um die schönste Zeit des Jahres zu verbringen. Ob auf unseren bayerischen Bergen oder an einem unserer wunderschönen Seen oder einfach nur in einer der vielen geschichtsträchtigen Städte unseres Freistaats. Bayern ist so vielfältig und so herrlich und so bunt. Und wenn ich ganz ehrlich bin – so richtig viel kenn ich eigentlich gar nicht. Allerdings hab ich (mal wieder) festgestellt – es lohnt sich! Und so ein paar positive Nebeneffekt hat der ganze Maskenball ja durchaus: im Biergarten rumpelt dir keiner in Rücken beim Aufstehen, die Sehenswürdigkeiten sind nicht mit Fuji-Objektiven verstellt und wenn dich jemand nach dem Weg fragt, brauchst nicht erst drei Hoibe Bier, bis du in der richtigen Sprache antworten kannst.

NUR um eventuelle Missverständnisse vorzubeugen – ich schätze unsere Touristen sehr und weiß durchaus, dass sie für Wirtschaft, Kultur und Gemeinschaft wichtig und wertvoll sind. Ich freu mich auch, wenn sie alle wieder da sind und unsere Stadt und unseren Freistaat bunt machen. Aber im Sinne von: „das Beste aus der Situation machen“ genieße ich die Leere und die Tatsache, dass es unter uns auch mal schön sein kann.

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Monaco Dahoam

Als ich vor einigen Jahren nach einem Namen für meinen Blog gesucht habe, habe ich keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, dass es mal so kommen würde wie heute und der Name so gut in einen Sommer passt wie dieses Jahr – aber Hand aufs Herz: wer hätte das schon! Jetzt ist es halt so. Jetzt passt des wie die Faust aufs Auge und der Schaum aufs Bier. Bleibt nur noch die Frage offen, was ist DAHOAM. Ein Ort? Eine Region? Ein Gefühl? Oder da wo man angekommen ist? Vermutlich wird diese Frage nicht restlos geklärt werden können, weil es für jeden etwas mehr vom einen oder etwas mehr vom anderen ist. Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen. Für mich ist Heimat München. Immer schon. Und vermutlich wird sich das auch nicht ändern. Dahoam hat sich für mich allerdings auch schon besser angefühlt. Das ist aber eine andere Geschichte.

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85 Tage

Um nochmal darauf zurück zu kommen, heute wären es noch 85 Tage. 85 ist für mich irgendwie eine magische Zahl. Die Gründe sind vielzählig. In den letzten Jahren waren hier auf diesen Seiten schon immer mitten im Countdown. Ich hab euch in meinen Tagebüchern mitgenommen auf eine Vorfreudereise in die 5. Bayerische Jahreszeit. Wenn gleich es das dieses Jahr nicht gibt – hab ich mir doch einen Grund gesucht, Stoff zu finden um Euch beim Kaffee, in der Pause oder abends auf der Couch ein bisschen zu Unterhalten. Und wenn ich mir des alles so anschaue, was da auf mich zukommt – bin überzeugt, der Stoff für den Blog wird mir so schnell nicht ausgehen! Egal ob als Stadtführerin oder beim Open-Air-Konzert. Wo Menschen zam treffen, gibt’s nachher was zu erzählen… Dann ist da auch noch das mit dem DAHOAM bleim – ich bin überzeugt, auch hier kann ich Euch einiges erzählen.

Zum Schluss

Noch eine Kleinigkeit in eigener Sache – ein paar von Euch haben es schon mitbekommen: die tollen T-Shirts hab ich selbst designt. Im Monaco-Shop findet ihr alle Designs, Größen und Modelle. Wenn´s Euch gefällt freu ich mich, wenn mir beim nächsten Spaziergang in der Stadt meine Shirts und Hoodies entgegenkommen.  An dieser Stelle muss auch unbedingt ein herzliches DANKE an den lieben Ritschi folgen! Der hat die tollen Fotos gemacht.

Häschtäg: Samma im Summer dahoam – a arbeitslose Wiesnbedienung hat eigentlich gar koa Zeit – Dahoam fehlt was

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