Markt-Tag

noch 57 Tage – und derRest von Heute!

 

Ob Mailand oder Madrid – hauptsache München

 

Zu Besuch auf dem Wochenmarkt – schaun und riechen und schmecken

 

Der deutsche Durchschnittsurlauber war schon mindestens einmal in Italien und oder Spanien. Am Strand, an kulturellen Hotspots, in schönen mediterranen Städten und – auf einem Wochenmarkt. Ein solcher auf dem es Obst und Gemüsen von den Bauern aus der Region gibt. Ein solcher, auf dem Asiaten die neuesten Modetrends präsentieren. Ein Wochenmarkt, auf dem neben Handarbeit auch Seifen, Keramik und Blumen gekauft werden können. Je nach Ortschaft sind diese Märkte größer und weitschichtiger. In kleinen Orten besteht der Markt nur aus einer Handvoll Ständen. Das Sortiment ist jedenfalls immer und überall zu bekommen. Und jeder der schon mal so einen Markt besucht hat weiß: hier bekommst du echt köstliche und außerordentliche Produkte. Frisches Gemüse und Obst, das noch nach Obst schmeckt. Käse- und Wurstsorten, die es im Supermarkt schon gar nicht mehr gibt. Seifen die feinen Schaum produzieren und Öle von denen man einen Bruchteil der Menge braucht, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.

 

Und dann sind da noch diese Düfte! Nach Lavendel und Rosmarin. Nach Knoblauch und Käse. Nach würziger Zwiebel und frischen Orangen. In Verbindung mit der salzigen Meer Luft und dem Duft von Pappeln ein Wohlgeruch den man unweigerlich mit Urlaub und Erholung verbindet.

 

München – die nördlichste Stadt Italiens – La Grande Bellezza

 

München gilt seit langem schon als nördlichste Stadt Italiens. La Dolce Vita wird in München gelebt. In fast jedem Atemzug. Die Feldherrnhalle, die an die Loggia die Lanzi aus Florenz erinnert. Die Theatiner Kirche, welche in Anlehnung an Sant´Andrea della Valle in Rom gebaut wurde. Oder das Lenbachaus – eine toskanische Villa in einem Ockerton. Wo man hinsieht in München, sieht man Italien. Und man schmeckt Italien. Spätestens, seit 1890 das erste italienische Ristorante in der Schellingstraße eröffnete, schmeckt München nach Italien. Cappuccino, Spaghetti, Limone é Vino! Und München kleidet sich italienisch. Die Flaggschiffe der italienischen Modewelt sind alle samt in der Münchner Maximilianstraße zu hause. Ob Ferrari-Sound oder Vespa-Geklakker, in München hört und sieht man beides. Nun, einzig München hat kein Meer – brauchen wir aber auch nicht. München hat die Isar. Und den Gardasee, der gehört uns ja auch schon irgendwie.

Vor allem aber haben wir einen Markt. DEN Markt. Den Inbegriff eines Marktes. Schon seit Heinrich der Löwe im Jahre 1158 durch den „Augsburger Schied“ das Marktrecht für München erhalten hat, gibt es einen Markt. Damals noch an zentraler Stelle in der Ortsmitte, dem heutigen Marienplatz. Bald war an dieser Stelle jedoch kein Durchkommen mehr, also zog der damalige „Eier- und Kräuterlmarkt“ in den Hof des Heiliggeistspitals. Später, 1885, als das Heiliggeistspital abgerissen und die Heiliggeistkirche verlängert wurde, zog der gesamte Markt in den Bereich um die Blumenstraße. Zu Füße des Petersbergerl. Vornehm nannte man ihn jetzt „Viktualienmarkt“ und er hat bis heute Bestand. Während sich die Standlbetreiber früher noch ihren Platz suchen durften – hier galt: first come, first serve – gibt es heute feste Standl mit einer festen Standordnung.  Die Standl sind zum Großteil unterkellert, so dass die Betreiber ausreichend Lagermöglichkeiten haben.

Der Viktualienmarkt von oben

 

Das Wort Viktualien stammt vom spätlateinischen „victualia“ ab und bedeutet so viel wie „Lebensmittel“. Der Lebensmittelmarkt in München macht seinem Namen alle Ehre: fein-säuberlich aufgereihtes Obst und Gemüse. Käsespezialitäten aus Frankreich. Frischer Fisch. Südtiroler Schinken und Metzgereiwaren von bayerischen Bauern. Das alles wird belebt durch ein buntes Markttreiben. Und mittendrinn der Biergarten. Samt Maibaum. Im Ausschank gibt’s Bier der Münchner Brauereien. Immer im Wechsel. Und weil Bier in München immer schon eine wichtige Rolle gespielt hat, hat natürlich auch Wasser immer eine wichtige Rolle gespielt. Auf dem Areal des heutigen Viktualienmarktes flossen damals 7 kleine Stadtbäche. Heute erinnern die Gedenkbrunnen der Volkssänger und Komiker Liesl Karlstadt, Karl Valentin und Weiß Ferdl, Ida Schumacher, Elise Aulinger und den Roider Jackl noch an die kleinen Rinnsale, die früher hier flossen.

 

Ein Erlebnis für alle Sinne – der Viktualienmarkt

 

Ein Besuch auf dem Münchner Viktualienmarkt ist also bei weitem nicht nur ein Genuss für den Gaumen. Es ist ein Erlebnis für alle Sinne. Die vielen Farben, Gerüche und das bunte Treiben auf dem Markt. Und beim Ratsch mit den Marktfrauen gibt es vielleicht auch noch den ein oder anderen Kochtipp für die frischen Waren.

Wer also in den nächsten Tagen mal ein bisschen Zeit hat, nicht in Italien oder Spanien im Urlaub ist und trotzdem ein bisschen Marktleben haben möchte, der macht sich einfach einen schönen Tag im Herzen von München. Einen Frühstückskaffee beim Rischard, oben, neben dem Alten Peter, an der alten Mauer. Mit dem Blick auf dem Markt. Ein Spaziergang über den Markt, hier ein bissi Wurscht, da a Stückerl Käs und noch frische Beeren. Und dann zur Mittagszeit eine kühle Radler im Biergarten unter den großen alten Kastanien. Neben dem Roider Jackl. Und wer weiß, wennst a bissi Glück hast, dann ist genau dein Lieblingsbier „Heute im Ausschank“!

Und bis du schaust, ist wieder ein wunderbarer Tag im Countdown vergangen. Mit einer Maß in der Hand. Mitten in München. Mit diesem Gefühl, das es eben nur in München gibt: Wiesnvorfreude.

 

Notiz: wer Fleisch für 3,99 € pro Kilo auf einen Webergrill für 1.000€ legt, hat das System nicht verstanden – Käse kommt nicht aus dem Kühlregal – Obst fällt nur vom Baum, wenn man es nicht erntet.

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